(Pressemeldung) Das Bündnis „Linz gegen Rechts“, dem über 60 Organisationen angehören, ruft am 4. Februar 2017 zu Protesten gegen zeitgleich stattfindenden Burschenbundball auf.
In wenigen Wochen am Samstag, dem 4. Februar, findet auch heuer wieder der Burschenbundball im Linzer Palais des Kaufmännischen Vereins statt. „Der Burschenbundball ist nichts anderes als eine rechtsextreme Großveranstaltung, die zur Vernetzung der extremen Rechten mit dem politischen und auch wirtschaftlichen Establishment dient“, warnt das Bündnis „Linz gegen Rechts“ eindringlich.
Arminia Czernowitz – eine Burschenschaft am extrem rechten Rand
Maßgeblich organisiert wird der Ball durch die Burschenschaft Arminia Czernowitz, die sich längst zu einem der wichtigsten Akteure des oberösterreichischen Rechtsextremismus entwickelt hat. Und so ist es auch wenig verwunderlich, dass nahezu alle hohen Funktionäre der Linzer FPÖ Mitglied in dieser schlagenden Studentenverbindung sind.
Die Arminia Czernowitz pflegt darüber hinaus engste Kontakte zu anderen rechtsextremen Organisationen: Ihren Sitz hat die Burschenschaft beispielsweise im StudentInnenheim „Villa Hagen“ in der Hagenstraße 20 in Linz Urfahr, in dessen Kellerräumen auch die rechtsextreme Identitäre Bewegung ihr „Khevenhüller-Zentrum“ betreibt. Vorstandsmitglied des „Studentenheim Urfahr“, dem Trägerverein der „Villa Hagen“, ist der Armine und Linzer FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Grabmayr. Dessen Firmenadresse, ein Paketshop in der Dieselstraße 4, wiederum als Sitz des rechtsextremen „Info Direkt“-Magazins dient.
Rechtswalzer schlägt Brücke zwischen FPÖ und Establishment
Doch nicht nur deutschnationale und rechtsextreme Burschenschafter kommen beim Burschenbundball auf ihre Kosten, gern gesehene Gäste waren in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Die Teilnahme reichte von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, dem Linzer Stadtpolizeikommandanten Karl Pogutter bis hin zum Rektor der Johannes Kepler Universität Linz, Prof. Mag. Dr. Meinhard Lukas. „Die bereitwillige Unterstützung der bürgerlichen Mitte wertet den deutschnationalen Burschenbundball massiv auf, als Bündnis fordern wir deshalb PolitikerInnen aller demokratischen Parteien und VertreterInnen der Uni Linz auf, dem Ball fernzubleiben und keinen Ehrenschutz zu übernehmen!“, so das Bündnis „Linz gegen Rechts“.
Proteste gegen Burschenbundball
Wie auch in den Vorjahren ruft das breite, antifaschistische Bündnis „Linz gegen Rechts“ zu einer Demonstration gegen den Burschenbundball auf. Unter dem Motto „Schwarz-Blau heißt Rassismus und Sozialabbau – Nein zum Burschenbundball!“ werden sich die TeilnehmerInnen am Samstag, dem 4. Februar 2017, um 16:15 Uhr vor dem Linzer Musiktheater versammeln und anschließend friedlich und lautstark durch das Linzer Stadtgebiet demonstrieren. Die große Sperrzone und die polizeiliche Untersagung einer Auftaktkundgebung am Bahnhofsvorplatz stößt auf völliges Unverständnis bei den AntifaschistInnen.