Maria Buchmayr, die auch Menschenrechtssprecherin der Grünen OÖ ist: „Demo und Kritik an rechter Tanzveranstaltung mit Promi-Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Universität notwendig und gerechtfertigt.“
Auch heuer sorgt der am Samstag im Linzer Kaufmännischen Vereinshaus stattfindende Burschenbundball wieder im Vorfeld für Diskussionen. Insbesondere da auch in diesem Jahr dieser rechtsrechte Ballabend eine unsensible Aufwertung durch die Übernahme des Ehrenschutzes von Landeshauptmann Pühringer und dem Rektorat der Johannes Kepler Universität erfährt.
Gerade in dieser schwierigen und sensiblen Zeit, von PEGIDA Demonstrationen und Übergriffen auf Migrantinnen und Migranten bis hin zu dem schockierenden Anschlag in Paris auf die Redaktion der Zeitschrift „Charlie Hebdo“ sind wir als moderne, aufgeklärte Gesellschaft gefordert. Die Decke der Zivilisation ist dünn und darf nicht durch Brandstifter auf beiden Seiten gefährdet werden. Wir müssen zusammenstehen, einen kühlen Kopf aber auch ein warmes Herz bewahren.
Während in Deutschland bekannte Persönlichkeiten angefangen bei der Bundeskanzlerin klare Worte der Distanzierung zu jeglicher Form des Rassismus, der Ausgrenzung und auch der Hetze gegen Medien mit Begriffen wie „Lügenpresse“ findet, wird in Österreich mit den Vertreterinnen und Vertretern derselben Geisteshaltung munter getanzt und gefeiert. In Erinnerung zurufen ist in diesem Zusammenhang die Einladung von Marine Le Pen (Front National) zum WKR-Ball in Wien im Jahr 2012 durch FPÖ-Chef Strache und auch die Sympathiebekundungen von FPÖ-OÖ Chef Haimbuchner im Zusammenhang mit den PEGIDA Demonstrationen in Deutschland.
Ich teile die Sorge und die Haltung jener Persönlichkeiten, die den Aufruf zur Demo gegen den Burschenbundball unterstützen, denn die deutschnationalen Burschenschafterbälle sowohl in Wien als auch in Linz sind keine gängigen gesellschaftlichen Ereignisse. Sie sind vielmehr rechtsrechte Ballabende, es sind Vernetzungstreffen von Personen mit bedenklichem Hintergrund, ein Sammelsurium an ewiggestrigem, deutschtümelndem Gedankengut. Vor diesem Hintergrund verstehe ich weder die Verantwortlichen der Universität Linz die dem Ball einen akademischen Aufputz verleihen noch die großen oberösterreichischen Unternehmen der Banken- und Versicherungsbranche die als Sponsoren auftreten und auch nicht den Landeshauptmann der den Ehrenschutz für diese fragwürdige Veranstaltung übernimmt.
Maria Buchmayr,
Landessprecherin Die Grünen OÖ