Das Bündnis „Linz gegen Rechts“ wertet die Demonstration gegen den deutschnationalen Burschenbundball als Riesenerfolg! Über 2.200 Menschen folgten dem Demonstrationsaufruf und so konnte in Linz ein deutliches und unübersehbares Statement gegen Rechtsextremismus gesetzt werden. Nach dem offiziellen Ende und somit außerhalb unseres Einflussbereichs beteiligten sich viele hunderte Antifaschistinnen und Antifaschisten an Sitzblockaden gegen die rechte Großveranstaltung. Als Bündnis „Linz gegen Rechts“ begrüßen wir diesen gemeinsamen und entschlossenen Protest in Form friedlicher Blockaden, auch wenn wir selbst nicht dazu aufgerufen haben.
Dabei von „200 gewaltbereiten DemonstrantInnen“ zu sprechen, so wie das manche Medien nun getan haben, entbehrt jeglicher Grundlage und entspricht keineswegs den Tatsachen. Die Polizei spricht gegenüber den Medien auch davon, dass nach Demonstrationsende mehrere Personen versucht hätten, Ballbesucher zu attackieren und wenn die Behörden dabei „nicht dazwischengegangen wären, hätte es Verletzte geben können“. Dass es einen solche Vorfall überhaupt gegeben hat, können wir im Moment weder bestätigen noch kommentieren. Den VertreterInnen des Bündnisses wurden zwar tumultartige Szenen auf der Landstraße Höhe Josef/Palais des Kaufmännischen Vereins berichtet, aber auf keiner einzigen Film- oder Fotoaufnahme – die dem Bündnis zugänglich ist – sind Übergriffe auf BallbesucherInnen zu erkennen.
Im Aktionskonsens des Bündnis heißt es dazu unmissverständlich: Wir sehen es als legitime Protestform an, unsere Körper als Mittel des zivilen Ungehorsams einzusetzen. Gleichzeitig stellen wir aber auch klar, dass von unseren Protestformen keine Eskalation ausgeht! Unser Verständnis von antifaschistischen Protesten ist friedlich, alles andere würde von unseren Zielen und Forderungen ablenken (Aktionskonsens).
Der eigentliche Skandal aber bleibt!
Landeshauptmann Josef Pühringer, Polizeichef Brigadier Karl Pogutter, Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl und Vizerektor der Johannes Kepler Universität Univ.Prof.Dr Friedrich Roithmayr haben auch in diesem Jahr den Burschenbundball besucht, hofiert und damit legitimiert. Für uns ist klar, dass dieser Burschenschafterball nichts anderes als eine rechtsextreme Großveranstaltung ist und gerade die bereitwillige Unterstützung aus Wirtschaft und Politik diese Veranstaltung enorm aufwertet und eine Brücke von der extremen Rechten hinein in die bürgerliche Mitte schlägt.