886219_1059682370719816_5740112696928420846_oBündnis „Linz gegen Rechts“ ruft zu breitem Protest gegen Ball „deutschnationaler und waffenstudentischer Verbindungen“ auf.

Linz. Am 6. Februar wollen auch heuer wieder schlagende Burschenschaften im Linzer Palais des Kaufmännischen Vereins auftanzen. Der Burschenbundball zählt neben dem Wiener Akademikerball (früher WKR-Ball) zu einer der wichtigsten und größten Festlichkeiten der extremen Rechten in Österreich.

Deutschnationale und sogenannte waffenstudentische Verbindungen waren und sind Symbol des österreichischen Rechtsextremismus. Die Burschenschaft Arminia Czernowitz, die maßgeblich an der Durchführung dieses Balls beteiligt ist, gehört laut dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) auch innerhalb der Burschenschaften klar dem rechtsextremen Flügel an.

Unter dem Motto „Aufstehen und Widersetzen – Nein zum Burschenbundball!“ ruft das Bündnis „Linz gegen Rechts“ alle demokratischen und antifaschistischen Kräfte, Menschen eines jeden Alters und aus allen Gesellschaftsschichten, Jugendliche und Familien auf, ihre Ablehnung gegen diese ewiggestrige Veranstaltung zum Ausdruck zu bringen und gemeinsam ein starkes Zeichen für Toleranz und Solidarität zu setzen.

Das Bündnis rechnet mit 1.000 bis 1.200 DemonstrationsteilnehmerInnen, die sich am Samstag, dem 6. Februar, um 16:30 Uhr am Bahnhofsvorplatz vor dem Landesdienstleistungszentrum versammeln.

Bündnis fordert eine klare Abgrenzung von rechtsextremer Veranstaltung

Nicht nur deutschnationale Ewiggestrige schwingen auf dem Linzer Burschenbundball ihr Tanzbein, die Teilnahme reichte in den vergangenen Jahren von Landeshauptmann Josef Pühringer, Polizeichef Brigadier Karl Pogutter, Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl und dem ehemaligen Vizerektor der Johannes Kepler Universität Univ. Prof. Dr. Friedrich Roithmayr. Auch namhafte Unternehmen fanden sich immer wieder unter den SponsorInnen des Burschenschafterballs.

„Für uns ist klar, dass der Burschenbundball nichts anderes als eine rechtsextreme Großveranstaltung ist. Gerade die bereitwillige Unterstützung aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik wertet diesen aber enorm auf und schlägt eine Brücke von der extremen Rechten hinein in die bürgerliche Mitte!“, so das Bündnis „Linz gegen Rechts“. Die AntifaschistInnen fordern deshalb, dass offizielle RepräsentantInnen der Stadt Linz, des Landes Oberösterreich und der Johannes Kepler Universität, dem Burschenbundball fernbleiben und sich klar von dieser ewiggestrigen Veranstaltung abgrenzen. Die SponsorInnen der letzten Jahre fordert das Bündnis ebenfalls auf, diesen Ball nicht mit ihren finanziellen Mitteln zu unterstützen.

Protest richtet sich auch gegen FPÖ-Regierungsbeteiligung

Die Landtags- und Gemeinderatswahlen im Herbst 2015 bescherten den beiden Parteien der Bundesregierung große Verluste und gleichzeitig den Freiheitlichen hohe Gewinne. In Linz, Wels und auf Landesebene wurden daraufhin „Arbeitsübereinkommen“ mit der FPÖ gebildet und die Freiheitlichen wurden mit wichtigen Regierungsämtern belohnt. Auch dagegen richtet sich der Protest des Bündnisses.

Für „Linz gegen Rechts“ steht fest, dass die Konsequenzen einer FPÖ-Regierungsbeteiligung niemals Verbesserungen von sozialen Standards, sondern lediglich Hetze und Ausgrenzung bedeuten können. Der FPÖ geht es nicht um eine Verbesserung für die Menschen, oder gar um eine gerechtere Gesellschaft, sondern um eine Ordnung, in der ihre Machtpositionen und Profite auf Kosten der Mehrheit der Bevölkerung gesichert sind.

 

Demonstration gegen Burschenbundball:
Aufstehen und Widersetzen!
6. Februar 2016, 16:30 Uhr,
Bahnhofsvorplatz/LDZ